Selfcare als arbeitende Eltern junger Kinder – was ChatGPT mir dazu rät
- growingmoments2016
- 18. Sept.
- 4 Min. Lesezeit
Als arbeitende Eltern ist es oft schwer bis unmöglich, den Anforderungen des Alltags gerecht zu werden. Nicht selten bleibt man zwischen Abgabefristen, Wäschebergen, emotionalem Auffangen und Begleiten der Kinder, unterbrochenen Nächten und ständiger Flexibilität für Kita und Co. selbst völlig auf der Strecke. Für viele endet dieses Jonglieren mit viel zu vielen Bällen in Burn-out oder Depression – mich selbst nicht ausgeschlossen.
Damit es gar nicht erst (wieder) soweit kommt, versuche ich besser auf mich zu achten. Das fällt mir im Strudel der Anforderungen aber gar nicht so leicht. Ich neige dazu, jedes Feuer zu löschen, bevor es entsteht, und da hat man als Mutter oder Vater kaum ein Ende der To-Do-Liste. Und so habe ich heute morgen mal getestet, was ChatGPT mir raten würde in meiner Situation, um zu sehen, ob ein paar hilfreiche Ratschläge dabei sind. Zu meiner Überraschung war die Antwort wirklich hilfreich. Vieles wusste ich schon, musste es aber nochmal hören, oder lesen, um mich wieder daran zu erinnern. Ein paar Anstöße waren auch neu. Enorm hilfreich war aber insbesondere die strukturierte Gliederung und die nächsten Arbeitsschritte für mich, weil ich dazu neige, in meinem Kopf ein riesiges Chaos zu entwickeln.

Hier nun meine Anfrage an die KI:
"Ich bin eine selbstständig arbeitende Mutter von vier Kindern, die kreative Arbeit und viel Ruhe braucht, um sich zu erholen. Im Moment nimmt die Care-Arbeit sehr Überhand. Wie kann ich meiner Familie mehr Aufgaben übertragen, obwohl sie auch einen vollen Alltag haben? Ich möchte präventiv dafür sorgen, dass es mir psychisch gut geht und ich keine psychische Erkrankung wie Burn Out wegen Haushalt, Arbeit und Care-Arbeit entwickle."
Und hier nun die wirklich hilfreiche Antwort von ChatGPT (um eigene Anmerkungen ergänzt):
"Das klingt nach einer sehr bewussten und wichtigen Fragestellung – und es ist großartig, dass du präventiv darauf achtest, dir selbst genug Schutzraum zu geben. 🙏Ich fasse dir die Antwort in drei Ebenen auf: psychologisch, praktisch-organisatorisch und kommunikativ innerhalb der Familie."

1. Psychologische Ebene: Deine Rolle und Selbstfürsorge
Innere Erlaubnis: Viele Mütter spüren Schuldgefühle, wenn sie Aufgaben abgeben. Erinnere dich: Care-Arbeit ist Familienarbeit, nicht Mutterarbeit. Deine Kinder lernen durch Beteiligung Verantwortung, Selbstständigkeit und Wertschätzung für gemeinsame Aufgaben.
Frühzeitige Prävention: Burn-out entwickelt sich schleichend. Indem du rechtzeitig Grenzen setzt und Lasten verteilst, schützt du deine psychische Gesundheit und bist langfristig eine präsentere Mutter.
Energie-Check: Überlege: Was gibt dir Energie zurück? (Kreative Arbeit, Ruhephasen, Spaziergänge, Austausch mit Erwachsenen). Sorge dafür, dass diese Aktivitäten in deiner Woche einen festen Platz bekommen – nicht nur „wenn Zeit bleibt“.
2. Praktisch-organisatorische Ebene: Aufgabenverteilung
Altersgerechte Aufgaben:
Kleine Kinder (ab ca. 4–6 J.): Tisch decken, Spielsachen aufräumen, Wäsche in den Korb bringen. Ich würde sagen, dass geht auch schon mit 2 Jahren, wenn das Zimmer kindgerecht und übersichtlich eingerichtet ist und nicht zu voll.
Schulkinder (7–12 J.): Geschirrspüler ausräumen, einfache Mahlzeiten vorbereiten, Müll rausbringen, kurze Einkäufe. Spülmaschine klappt hier auch schon mit 6 Jahren, allerdings haben wir keine Hängeschränke und keine wertvollen Geschirrteile in Benutzung.
Jugendliche (13+): Eigenes Zimmer komplett selbst organisieren, kochen, Babysitting, große Hausarbeiten.
Team-Meetings einführen: Einmal wöchentlich ein kurzes Familiengespräch (15–20 Min.) über die anstehenden Aufgaben, wer was übernimmt und wie alle entlastet werden können.
Transparenz schaffen: Einen Familienkalender oder ein Whiteboard nutzen, damit jede*r sieht, was wann ansteht. Das reduziert dein mental load, weil nicht alles in deinem Kopf bleiben muss.
Mini-Routinen statt Ad-hoc: Lieber kleine, feste Alltagsrituale („jeder räumt nach dem Essen sein Geschirr weg“) als große Sonderaktionen. Das schafft Automatismen.
Es dauert, bis sich neue Abläufe etabliert haben, wahrscheinlich hörst du dich jeden Morgen nach dem Frühstück tausend Mal sagen "Räum bitte deinen Platz ab. Der Müll gehört in den Mülleimer. Bitte räume alles, was du benutzt hast, wieder zurück an seinen Platz..." Kein Wunder, dass ich abends keine Lust mehr habe zu reden. Aber es wird einfacher mit jeder Wiederholung. Bleib dran!
Externe Entlastung prüfen: Babysitter, Haushaltshilfe, Essensabos, Lieferdienste – manchmal ist es klug, externe Ressourcen mit einzubeziehen, wenn es finanziell machbar ist.
Ich würde hinzufügen: Externe Hilfe ist besonders mit kleinen Kindern unerlässlich. Man hat tausend Aufgaben jeden Tag und keines der Kinder kann wirklich mithelfen. Wenn eine bezahlte Aushilfe keine Option ist, suche aktiv Hilfe in der Verwandtschaft, im Freundeskreis, schöpfe alle Optionen aus, ohne schlechtes Gewissen. Es braucht ein Dorf, um Kinder großzuziehen.
3. Kommunikationsebene: Familie ins Boot holen
Offen teilen, was du brauchst: Sag nicht nur „ich bin erschöpft“, sondern erkläre, warum es wichtig ist, dass du Freiräume hast: „Wenn ich Zeit habe, mich zu erholen, bin ich ausgeglichener und wir haben es alle leichter zusammen.“
Empathie zeigen: Deine Familie hat auch volle Tage – sag das an. Damit fühlen sie sich nicht überlastet, sondern ernst genommen. Danach kannst du trotzdem klar benennen, dass ihr gemeinsam Lösungen finden müsst.
Positive Verstärkung: Wertschätze jede Übernahme, auch wenn sie nicht perfekt ausgeführt wird. So entsteht Motivation und nicht Widerstand.
Gemeinsame Vision entwickeln: Statt von „Pflichten“ zu reden, könnt ihr euch fragen: „Wie wollen wir als Familie zusammenleben, damit es für alle angenehm ist?“ – Das weckt Verantwortungsgefühl.

Konkrete erste Schritte (Beispielplan)
Schreibe alle Aufgaben der Woche auf – sichtbar für alle.
Markiere, welche Aufgaben du nicht zwingend machen musst.
Plane ein Familiengespräch am Wochenende:
Erkläre deine Situation.
Bitte jede*n, eine zusätzliche Aufgabe fest zu übernehmen.
Führe eine Check-in-Runde nach einer Woche durch: Was klappt, was ist zu viel, wo braucht jemand Unterstützung?
✨ Wichtiger Gedanke zum Schluss:
Deine Fürsorge für dich selbst ist keine Selbstsucht, sondern das Fundament, damit deine Familie eine gesunde, ausgeglichene Mutter hat. Du darfst dir Raum nehmen.
Für alle, die bis hierher gekommen sind, gibt es noch als kleines Goodie die Vorlage für das Familiengespräch zur besseren Aufgabenverteilung.
Und was meinst du, wie fandest du die Antwort? War etwas Hilfreiches für dich dabei?
An diesem Punkt möchte ich deutlich sagen, dass ChatGPT keinen Therapeuten ersetzt! Therapeuten sind wichtig, und es gibt mittlerweile auch viele Online-Angebote, die von vielen Krankenkassen übernommen werden, ohne lange Wartezeiten oder stundenlange Anfahrten. Und wenn es dir wirklich schlecht geht, hole dir auf jeden Fall Hilfe. Warte nicht damit, bis es noch schlechter wird. Nimm deine Symptome ernst, dein Leben und deine Gesundheit sind zu wichtig. Anlaufstelle ist dein Hausarzt oder ein Facharzt, in schweren Fällen auch direkt die psychiatrische Klinik. Warte nicht!




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